Und er hat’s wieder getan: Unser Sepp Mittermeier hat seinen 13. Ironman gefinisht.

Da steht er in weiter Arbeitshose und Team-Pulli und repariert hochkonzentriert ein Bike. Keine Frage: Sepp Mittermeier ist absoluter Profi und eine wahre Bereicherung für die Passauer Werkstatt. Keine technische Herausforderung für die er die die Lösung nicht kennt! Aber unter uns: Seine Sportlichkeit und Ausdauer sieht man dem 46-Jährigen nicht an. Doch unter dem legeren Arbeitslook steckt ein Körper aus Stahl. Denn Sepp ist eine Maschine. 12 Ironman und 18 Langdistanzen hat er bisher gefinisht.

Aber familiäre Verpflichtungen und auch sein Ehrgeiz und seine Gewissenhaftigkeit im Job hatten ihn in den letzten Jahren fest im Griff, so dass zu wenig Zeit für Training und Reisen blieb. Doch jetzt hat ihn das Fieber wieder gepackt. Nach fünf Jahren Pause entschied er sich für Ironman Nr. 13, dieses Mal in Busseltown – Australien.

Die Bedingungen hatten sich nicht geändert. Sepp ist nach wie vor sowohl privat als auch beruflich gut eingespannt. Was sich sehr wohl geändert hat, ist seine Einstellung: „Es gibt immer eine Lösung, vor allem wenn man etwas unbedingt will. Also habe ich mich an die Bedingungen angepasst“, erzählt er mit einem Lachen. Die Laufschuhe schnürte er grundsätzlich nur nach 22 Uhr, wenn zu Hause alles erledigt war. Das Fahrradtraining verband er samstags mit dem Weg zur Arbeit, 27 km hin und über Umwege 75 km zurück. Der milde Winter meinte es gut und so fuhr Sepp wochentags zumindest mit dem Pedelec. „Klar, einen Ironman, der auf dem E-Bike trainiert, sieht man nicht jeden Tag. Aber so konnte ich auch ein bisschen fahren und kam abends trotzdem pünktlich zu Hause an“, gibt er sich optimistisch. Nur mit dem Schwimmen hat es nicht so recht geklappt. „Im Sommer hab ich noch relativ viel im Freibad trainiert. Im Winter war ich exakt drei Mal im Wasser.“

So vorbereitet ging es schließlich nach Australien. Und was sollen wir sagen: Chapeau, Sepp! Er hat die Party gerockt! Mit 1300 Teilnehmern ging er an den Start. Die 3,8 km lange Schwimmstrecke bewältigte er in 1:12:38 Stunden. Die nächsten 7:05:33 Stunden saß er im Sattel seiner Triathlon Maschine und radelte bei 20 Grad und strahlendem Sonnenschein 180 km durch Australien, bevor er sich an die vier runden an der traumhaften Strandpromenade machte: 42,2 km Laufen in 5:44:23. Nach über 14 Stunden kam er schließlich ins Ziel. Sein Fazit erstaunt: „Es war ein gemütlicher Tag.“

Keine Muskelkrämpfe, keine Durchhänger, keine Durchhalteparolen, auch kein großer Adrenalinschub. Ein gemütlicher Tag eben!

Sepp macht nicht viel Wind um seine Leistung, tut jedes Lob bescheiden ab. „Eine gute Zeit ist das nicht, aber für Rekorde müsste ich einfach anders trainieren“, sagt er. Ebenso sympathisch und bodenständig beantwortet er die Frage nach seinem nächsten Ziel: „Mein größtes Ziel ist die Erholung meines Kontos“, lacht er. „Und dann schau ma mal, was die Zeit mit sich bringt.“

In nächster Zeit will er sich auf regionale Veranstaltungen wie 10-Kilometer-Läufe, Cross-Country-Rennen oder kleinere Triathlon-Veranstaltungen beschränken. Aber irgendwann wird er wieder aufbrechen. Und wir glauben fest daran: Unser Sepp wird sich seinen Traum vom Ironman Hawaii erfüllen! Sepp, deine Zeit wird kommen! Do it!